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*Mehr als tausend Worte*

Musikalisches Jahr in der Kreuzkirche – Pfarrerin setzt auf Innovation

von Roman Winkelhahn

Beverungen (WB). Seit des »Stage Band«-Konzertes vor drei Jahren sind die Bänke in der Beverunger Kreuzkirche nicht mehr am Boden fixiert. Das wollte Pfarrerin Astrid Neumann so, denn der Erfolg der damaligen Veranstaltung bekräftige sie in ihrer Vorstellung, dass Musik und Kirche perfekt zusammenpassen – und zwar auch außerhalb der Liturgie.

»Ich mache das halt und ich mache das gerne.« Kein Satz, der überrascht, wenn man ihn von der Beverunger Pfarrerin Astrid Neumann hört. Die Zahl der Kirchgänger sinkt stetig, gerade junge Menschen lassen sich nicht mehr so leicht vom Glauben begeistern. Während es bei den Katholiken in Sachen Modernisierung und Loslösung vom Protokoll noch hadert, ist die evangelische Kirche schon eher in der heutigen Zeit angekommen. Glaube und Segen von allen Seiten – nicht von oben herab. Das Musikalische Jahr 2019 in der Beverunger Kreuzkirche solle die Menschen wieder zum Kirchgang begeistern, die Gemeinschaft vergrößern und die Freude am Glauben fördern, wünscht sich Neumann. Unterstützt wird sie in ihrem Vorhaben von der Organistin Sylke Lüpkes, die ein vielfältiges, mal romantisches, mal rockiges, klangvolles Jahr voller Überraschungen verspricht.

 Lüpkes kündigt Musik von Mozart an, von Eric Satie und Maurice Ravel. Aber auch Rock- und Pop-Musik, meditative Töne und Opernmusik. Nicht nur die Orgel soll ihre Klänge zum Besten geben, sondern auch Keyboard, Gitarre, Klangschalen und jede Menge Stimmen werden erklingen. »Experimentell«, nennt Sylke Lüpkes die Pläne, die sie gemeinsam mit Pfarrerin Neumann aufgestellt hat. Es sei in erster Linie egal, ob man Helene Fischer oder ein Kirchenlied singt, solange man sich auf die Musik einlässt und durch sie im Glauben inspiriert und gestärkt wird. »Ich bin froh, dass unsere Pfarrerin immer alles mitmacht.«

Auch wenn es bereits in vorherigen Jahren Kritik in Form von bösen Briefen gab, lässt sich die Pfarrerin nicht von der Idee abbringen: »David tanzt im alten Testament, Jesus war auf Hochzeiten und verwandelte Wasser zu Wein. Der hat also auch mal etwas getrunken«, so Neumann. »Jesus war ein fröhlicher und offener Mensch. Ich denke, im Glauben sollte man authentisch sein.« Es gebe nicht mehr viele Leute, die einen ganz normalen Gottesdienst besuchen wollen. »Die Situation Christ-Sein hat sich eben verändert«, resümiert Pfarrerin Neumann.

Verstärkung bekommen Neumann und Lüpkes von allen Seiten. Dem Superintendenten gefällt das Konzept, auch der in Beverungen und Umgebung so beliebte Gospelchor »be voices« ist mit dabei. Die Musikpädagogin Elke Lingemann, Kreiskantor Florian Schachner und natürlich die »Stage Band« sind nur einige Akteure, die das Jahr 2019 musikalisch mitgestalten werden.

Für Interessierte seien hier schon einige Highlights genannt: »Lieder für Verliebte« am Valentinstag, 14. Februar, um 19 Uhr, meditative Musik zum Abschalten und Entspannen am Sonntag, 31. März, um 11 Uhr, ein »Hüpfkonzert« mit Liederpfarrer Bastian Basse am Samstag, 25. Mai, um 16 Uhr, das Rock-Konzert am Samstag, 15. Juni, um 20 Uhr, »Chilling in the church« – eine Kirchenübernachtung für Kinder und Jugendliche am Freitag, 5. Juli, ab 17 Uhr und das kulinarische Abendkonzert »Bella Italia« am Samstag, 9. November, um 18 Uhr, bei dem zu Opern-, Operetten- und Musical-Musik ein Mehrgänge-Menü von Pfarrer Uwe Neumann und seinem Team aufgetischt wird. »Sechs Gänge sollten es schon sein«, wünscht sich die Pfarrerin und erhofft sich von dem neuartigen, ökumenischen, vielschichtigen Programm einen Mehrwert für die ganze Gemeinde.

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