Andachten zum Monatsspruch
November 2025
November. Man darf es ja eigentlich nicht einmal denken – denn wie sollen Monate eine unterschiedliche Wertigkeit haben? Aber mit dem November kann ich im Jahresverlauf am wenigsten anfangen. Die Tage werden immer kürzer, es ist zunehmend dunkel und meistens „usselig“. Nebel, Herbststürme, selbst das Autofahren ist durch die schwierigen Lichtverhältnisse anstrengend.
Und dann auch noch diese merkwürdigen Feiertage – was gibt es da denn schon zu feiern? – Buß- und Bettag, Volkstrauertag, Ewigkeitssonntag oder zumindest im Bewusstsein der Leute immer noch Totensonntag genannt.
Da ist wirklich genügend Grund, trübsinnig zu werden. Nicht umsonst spricht man in der Medizin von einer beobachtbaren „Novemberdepression“.
Und dann lese ich den Monatsspruch und denke: „Ja, es ist in Ordnung. Du darfst dich verloren fühlen und dich im Jahresverlauf verirren. Du darfst die Wunden, die das Leben dir geschlagen hat, spüren und schwach sein. Du darfst traurig sein und es vor dir selbst und anderen zugeben – wenigstens einmal im Jahr und dann ist es im November vielleicht besonders passend?
Und dann gibt es da diese besondere Möglichkeit, sich mit einer Tasse Tee unter einer Decke vor den Ofen zu kuscheln und diesen Monatsspruch zu lesen und zu meditieren. Und – trotz der ganzen Dunkelheit – die Engel im eigenen Leben zu suchen. Sich einfach einmal von Gott trösten zu lassen.
Ihr Pfarrer Uwe Neumann