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Der Islam in Deutschland

Zwischen religiöser Toleranz und politischem Extremismus

 Als das Evangelische Forum diese Reihe geplant hat, war nicht sicher, ob sich in Höxter überhaupt ein größerer interessierter Zuhörerkreis für ein solches Thema finden würde. Ein weiteres Problem bestand darin, einen so komplexen Bereich in nur drei Abenden abzuhandeln.

Was das Interesse anlangt, so kamen gleich am ersten Abend etwa 60 Zuschauer. Professor Nagel aus Göttingen referierte eine pointierte fundamentalistische Auslegung des Koran, die zu heftigen Diskussionen führte. Deutlich wurde in seinem Vortrag, wie wichtig es für uns ist, diesem kompromisslosen Verständnis die Werte des Grundgesetzes entgegenzustellen.

Frau Mohagheghi von der Universität Paderborn zeigte am Beispiel der Aussagen zu Gewalt im Koran, dass es in der Islamwissenschaft auch die uns aus der Bibelauslegung vertraute historisch-kritische Methode gibt, die die Texte in ihren Entstehungszusammenhang stellt. Hier sind dann auch Diskussionen und unterschiedliche Ergebnisse der Auslegung möglich.

Der Vortrag eines Vertreters der Landeskirche thematisierte die Stellung der Kirchen und die unterschiedlichen Gruppen des Islam in Deutschland. Er betonte, wie wichtig die Information sowohl für Christen als auch Moslems über die jeweilige andere Religion ist und dass Integration ohne einen Wertekonsens und die Identifizierung der Menschen mit Migrationshintergrund mit unserem Staat nicht gelingt.

Die Vorträge konnten natürlich nur jeweils einen kleinen Aspekt thematisieren. Das große Interesse zeigt, dass in der Gemeinde der Wunsch nach Information und Austausch zu diesem Thema besteht.

Petra Paulokat-Helling

 

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