Andachten zum Monatsspruch

Mai 2025

Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet.

Joel 1,19-20 (E)

Dieses Jahr war der März in Europa so warm wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und ungewöhnlich trocken war das Frühjahr dieses Jahr auch. Selten wurde so früh im Jahr vor der Gefahr von Waldbränden gewarnt.

Die Monatssprüche werden ja schon lange im Voraus festgelegt, aber es scheint fast, als hätte man es geahnt: Der Monatsspruch für den Mai 2025 lautet:

Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind vertrocknet. (Joel 1,19-20)

Unsere Schöpfung klagt, Tag für Tag. Die Klimakatastrophe macht ihr zu schaffen. Und die Erwärmung geht weiter. Aber brennende Felder und kein Wasser für die Tiere haben manchmal auch ganz andere Ursachen.

Bei Joel scheint das geschilderte Unheil eher eine Folge von Brandschatzenden Heeren und dem Wüten eines Eroberungskrieges zu sein.

Auch wir erleben Verunsicherung und teilweise verheerende wirtschaftliche Folgen von Kriegen und Konflikten an allen möglichen Fronten.

Zu dir rufe ich, HERR!

Nachdem Joel über ein ganzes Kapitel beschrieben hat, wie schrecklich das Unheil ist, das über Israel hineinbrechen wird, ruft er auf zum Gebet, aber auch zur Buße, zur Umkehr. Diese darf nur nicht oberflächlich sein, sondern soll von ganzem Herzen geschehen. Dann sagt er Gottes Gnade zu: Habt keine Angst, freut euch und seid fröhlich! Der Feind wird vernichtet, Getreide, Wein und Öl soll in Fülle da sein. Spätregen und Frühregen sollen fallen und die Erde fruchtbar machen.

Offenbar waren die Menschen vor einigen Jahrhunderten schon klüger als wir heute: Wenn die Not am größten ist, kann ein Weiter so nicht reichen, es braucht den Mut und den Willen zu echter Veränderung, zu echter Umkehr, zu neuen Ideen für unsere Welt, unsere Gesellschaft und ja, auch unsere Kirche. Dann ist eine bessere Zukunft möglich. Dann wird Gott sein Volk nicht dem Verderben überlassen.

Ihr Pfarrer Tim Wendorff

 

Bild: Feldbrand – 05.07.19, Foto: FF-Kostheim, Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

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