Andachten zum Monatsspruch

Dezember 2023

Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.

Lukas 2,30–31

Da ist dieses junge Paar mit dem kleinen Kind. Aber nicht nur dieses, da sind viele junge Paare mit Kindern. Überhaupt sind viele Menschen da, junge und alte, gesunde, kranke, traurige, fröhliche. Und seit vielen Jahren sieht der alte Simeon sie in den Tempel kommen und wieder gehen. Jeden Tag, jeden Monat, immer wieder. Und als dieses junge Paar kommt, da wird irgendetwas in ihm angerührt. Und seine Augen sehen etwas, was die Anderen nicht sehen können: Das kleine Kind da, mit ihm kommt Gott. Da ist das Heil.

Das wird er anders erwartet haben, gewaltiger, größer, imposanter, nehme ich an. Wenn die alten Propheten erzählen, dann kommt Gott schon einmal in einem gewaltigen Sturm oder im Feuer. Vor allen Dingen kann er sprechen – und dieser Säugling, der da am achten Tag von seinen Eltern in den Tempel gebracht wird, der kann das gewiss nicht. Simeon wird das anders erwartet haben, aber er hat offene Augen und er lässt sich überraschen.

So mag das manches Mal sein, dass Gott überraschend da ist. An ganz unerwarteter Stelle, in ganz unerwarteter Weise. Und es mag sein, dass wir das nicht immer gleich erkennen. Aber er ist da. Und dieser Säugling, wenn er groß ist und sprechen kann, wird sagen, dass wir ihm in den Geringsten seiner Geschwister begegnen. So hat er selber angefangen: in einer Krippe in einem Stall im Irgendwo.

Mit allen guten Wünschen für eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit

Ihr Gunnar Wirth

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