Adventskalender

29.12.2020 (Di)

Eine glückliche Großmutter

Weihnachten ganz anders, ich konnte diese Worte eigentlich nicht mehr hören.

Wie soll man Weihnachten feiern ohne Festgottesdienst, den Kerzenschein in der Kirche, die Weihnachtslieder; alles musste ausfallen. Bei mir kam keine Festtagsstimmung auf. Der Gottesdienst im TV brachte mir auch keine Weihnachtsstimmung. Also dachte ich: „Dieses Jahr Weihnachten abgehakt.“

Und dann geschah es doch noch!

Wir hatten meine Schwiegermutter geholt, da sie sonst allein gewesen wäre. Unsere jüngste Tochter kam auch, also waren wir zu dritt. Mutter klagte wie gern sie doch wenigstens ihre anderen Enkel und Urenkel sehen möchte, da diese ja auch bei uns im Ort wohnen. Da wir nun sehr viel Platz im und um das Haus haben, haben wir die Tür von der Küche zum Wohnzimmer geöffnet und gut gelüftet, Glühwein erwärmt, Plätzchen auf Tischen und Anrichte verteilt. Der Rest der Familie konnte kommen.

Die Geschenke wurden im Flur abgestellt, so konnte sich jeder sein Päckchen im Alleingang holen. Als dann unser jüngster Enkel ein Gedicht aufsagte, war unsere Mutter sehr gerührt. Sie sagte: „Das ist das schönste Geschenk, das ihr mir machen konntet; wenigstens einen Teil meiner Familie heute zu sehen.“ Da war auch für mich endlich Weihnachten. Manchmal müssen es nicht teure Geschenke sein. Man kann auch einfach einen Menschen glücklich machen – wie bei uns an Weihnachten.

Felicitas Dyckhoff

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